Wer ist in welcher Form engagiert im AGENDA-Prozess, der formell im Dezember 1997 durch den Mainzer Stadtrat in Gang gesetzt wurde? In loser Reihe erscheinen hier Interviews mit Menschen, die sich aktiv einbringen und mit ihrem Verein diesen Prozess heute gestalten. Dieses Interview mit Prof. Dr. Uwe Gerdes vom Hof Lehnmühle e.V., einem ökologischen Bauernhof, wurde durch Thomas Görmar auf dem Sonnenmarkt 2017 geführt.
Was fällt Ihnen zuerst beim Stichwort AGENDA 21 ein, was heißt AGENDA 21 für Sie?
Dass unsere Kinder und Enkelkinder noch einigermaßen gut leben können.
Was ist Ihnen im Rahmen des Vereins und im Rahmen der AGENDA 21 bisher gelungen?
Wenig ist uns gelungen (lacht), ein bisschen Öffentlichkeit. Und vielleicht hier und da eine kleine
Veränderung im Lokalen, also hier in der Stadt Mainz. Dass vielleicht Gärtner ein bisschen sorgfältiger
sind, hier Naturgärten anlegen. Und in den Straßen ein bisschen mehr Fahrräder fahren und ein
bisschen weniger Autos. Vielleicht, dass das Leben auch ein bisschen friedlicher geworden ist.
Und woran arbeitet der Verein bzw. der Hof gerade?
Der Hof arbeitet daran, für die Lehnmühle Land zu kaufen. Die Lehnmühle hat nicht genug Land. Wir
brauchen mehr, was für diese Art Landwirtschaft zur Verfügung gestellt wird und dafür sammeln wir
Geld. Und dann helfen wir dem Hof hier und da bei den hoftypischen Aufgaben. Zum Beispiel bei der
Ausbringung von Präparaten, Pflanzenschutzmitteln würde man sagen. Das sind alles Naturpräparate, die müssen auf die Felder gebracht werden und dabei hilft der Verein. Aber wir sind
überaltert. Wir brauchen junge Leute, die kräftig sind und da ordentlich arbeiten können.
Da muss ich doch fragen, was der Hof anbietet?
Der Hof bietet Käse an. Käse in allen möglichen Varianten. Weichkäse, zum Beispiel Camembert.
Hartkäse so wie Emmentaler oder Bergkäse. Das ist ein ganz individueller Käse mit spezieller sehr
hoher Qualität. Leute wie Herr Lafers, den alle kennen, kauft diesen Käse bei uns.
Vielen Dank für das Interview!